Empfehlungen für die Entwicklung einer nationalen Vereinigung für Steiner Waldorfpädagogik
Eine Waldorf- oder Steiner-Vereinigung ist eine gemeinnützige Organisation, die waldorfpädagogische Zentren aus dem ganzen Land zusammenbringt.
Je nachdem, wie die Waldorfpädagogik entwickelt ist, kann es in einigen Ländern auch nur eine einzige Vereinigung für Waldorf-Kindergärten, -Schulen und -Lehrerausbildungsstätten geben.
Die Aufgabe einer Vereinigung ist die menschliche, pädagogische und organisatorische Unterstützung durch
• die Beziehungen und den Dialog
• die Beratung bei der Gründung von Zentren oder Vereinigungen
• die Arbeit mit rechtlichen Institutionen, insbesondere den Bildungsministerien oder ähnlichen Einrichtungen
• die Lösung von Konflikten innerhalb der Vereinigungen
• die gesamte nationale Öffentlichkeitsarbeit, nationale Webseiten, andere Medienaktionen auf nationaler Ebene und
• durch die Konferenzen oder andere berufliche Weiterbildungen.
Die Aufgabe einer Vereinigung ist es auch, Kriterien für die Mitgliedschaft festzulegen und die internationalen Marken-Richtlinien zu beachten. Einzelheiten zur Pflege und Nutzung der Waldorf- und Steiner-Marke sowie die Möglichkeit der Vergabe von Unterlizenzen an die Vereinigungen sind in der Internationalen Lizenzierungsordnung für Vereinigungen und Institutionen im Geltungsbereich der Marken «Waldorf» und «Rudolf Steiner» (ILW) dokumentiert.
Eine Mitgliedschaft in einer Vereinigung ermöglicht die gegenseitige Zusammenarbeit der assoziierten Mitglieder. Sie stärkt die Grundlagen und die Identität der Waldorfpädagogik im eigenen Land, gibt neue Impulse für die Zukunft und unterstützt ihre Mitglieder in verschiedenen pädagogischen, rechtlichen oder organisatorischen Fragen. Dazu gehören auch gemeinsame Vereinbarungen, zu denen sich die Mitglieder verpflichten. Eine der Hauptaufgaben ist die Fürsorge an zugänglichen Ausbildungsmöglichkeiten für Lehrende und Erziehende.
Die Vereinigung mischt sich nicht in das Leben der Schulen oder Kindergärten ein, solange diese akkreditiert sind, die gemeinsamen Kriterien umsetzen und sich bemühen, nach ihnen zu leben. Jede Schule hat einen eigenen Vorstand, der sich aus Mitgliedern der Gemeinschaft (z. B. Lehrern und/ oder Eltern) zusammensetzt und der für die Finanzen und andere Aspekte sowie für die langfristigen Ziele der Einrichtung verantwortlich ist. Für die tägliche pädagogische Organisation ist das Lehrerkollegium (oder ein gleichwertiges Gremium) zuständig. Jeder Lehrer ist für die Zusammenarbeit mit anderen Kollegen und die allgemeinen pädagogischen Aktivitäten der Schule verantwortlich.
Organisation der Vereinigung
Jede Schule oder jeder Kindergarten, die oder der Mitglied der Landesvereinigung ist, wird durch einen oder mehrere Delegierte vertreten, die vom Lehrerkollegium gewählt werden. Die Rolle der Delegierten unterstützt die Legitimität der Vereinigung. Ein Vorstand wird ernannt, um die Tätigkeit der Vereinigung zu leiten. Er ist rechtlich befugt, im Namen der Vereinigung zu handeln. Er informiert und konsultiert die Generalversammlung über die durchgeführten oder noch durchzuführenden Arbeiten. Er schlägt der Generalversammlung die wichtigsten Fragen vor, die die Vereinigung als Ganzes betreffen.
Wenn es ein Mitglied des Haager Kreises, der IASWECE, der ECSWE oder ähnlicher Organisationen aus dem Land gibt, dann wird die Vereinigung ermutigt, einen Platz für diese Person in der Organisation der Vereinigung einzurichten. Dies wird den Informationsfluss und das Bewusstsein für die allgemeine Entwicklung der weltweiten Bildungsperspektiven fördern.
Für die Erstellung der weltweiten Liste der Waldorfzentren berichtet der Vorstand der Vereinigung dem Haager Kreis und der IASWECE jährlich über neu anerkannte Zentren und über solche, die nicht mehr existieren oder deren Mitgliedschaft wegen Nichterfüllung der Bedingungen oder Auflagen entzogen wurde.
Dornach, 16. November 2024
Die englische Version dieses Dokuments wurde durch den Haager Kreis – Internationale Konferenz für Steiner Waldorf Pädagogik im November 2024 geprüft.